Waldbewirtschaftung unter Berücksichtigung des Klimawandels
Basierend auf einer neuen Forstlichen Klimagliederung unter Berücksichtigung der prognostizierten Klimaänderung sind dem Klimawandel angepasste Leitwaldgesellschaften sowie ihre Baumartenzusammensetzung und Struktur für die Planung in der Forstwirtschaft von besonderem Interesse. Nur wenn in den nächsten Jahren im Rahmen des naturnahen Waldumbaus die zu erwartende Klimaveränderung berücksichtigt wird, können in 100 Jahren stabile und vitale Wälder entstanden sein, die alle ihre Funktionen bestens erfüllen können.
Für die Bearbeitung eines derartigen Projektes für den Staatsbetrieb Sachsenforst 2006-2007 wurde bei ÖKO-DATA das BERN-Modell (Bioindikative Ermittlung von Regenerierungspotenzialen von Naturräumen) eingesetzt und im Zuge dieses Projektes weiterentwickelt. Auf Basis einer großen Anzahl historischer Vegetationsaufnahmen aus Deutschland und aus Süd- und Osteuropa stellt es die Möglichkeiten der Anpassung von Waldökosystemen an sich verändernde Standortbedingungen, wie stoffliche, wasserhaushalterische und klimaökologische Parameter, in ihrer Dynamik dar. Die klimawandelangepassten Leitwaldgesellschaften wurden sowohl ökosystematisch als auch regional den Bodenformengruppen und neuen Klimastufen zugeordnet. Aus der jeweiligen standorttypgerechten Leitwaldgesellschaft ergibt sich die am besten an Standort und an gegenseitige Konkurrenz (im Gleichgewicht) angepasste Baumartenzusammensetzung und das Mischungsverhältnis.
Methodologische und fachliche Ergebnisse und Erfahrungen aus diesem Projekt waren eine effiziente Grundlage für ähnliche Vorhaben in Deutschland (Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern). Die sehr gute europaweite Datenbasis und die bisher bereits gewonnenen Erfahrungen in Sachsen auch in Bezug auf die ökologischen Konsequenzen vorliegender Prognosen stofflicher Veränderungen der Waldstandorte bieten beste Voraussetzungen für die erfolgreiche und effektive Bearbeitung derartiger Projekte in weiteren Bundesländern, Wuchsbezirken oder Forstbetrieben. Ein vergleichbares Projekt in Österreich wird ebenfalls von ÖKO-DATA unterstützt.