Neue forstliche Klimagliederung
Die Charakterisierung des regionalen Klimas eines Waldstandortes ist ein unerlässlicher Bestandteil bei der Beschreibung seiner Standortseigenschaften. Die Forstlichen Klimastufen basierten bisher auf einer Kombination aus Höhenstufen und Klimafeuchtestufen.
Für die regionale Gliederung wurden in der Standortskartierung bisher Werte der Periode 1901 bis 1950 herangezogen. Eine Gegenüberstellung der bislang verwendeten Rahmenwerte der Forstlichen Klimagliederung und der Wertespannen auf Basis der Periode 1971 bis 2000 ergibt bereits deutliche Differenzen.
Der Ansatz, eine Aktualisierung der Forstlichen Klimagliederung unter Anwendung der bisher gültigen Rahmenwerte durch das Verschieben der Arealgrenzen zu erzielen, ist jedoch nicht zielführend, weil bereits jetzt große Waldareale nicht mehr durch den herkömmlichen Werterahmen abgedeckt werden. Damit ergibt sich unter Berücksichtigung der fortschreitenden Klimaänderung und entsprechender Prognoseszenarien die Forderung nach der Erarbeitung einer neuen, dynamisch anwendbaren Forstlichen Klimagliederung. Hierfür wurden wesentliche methodische Grundlagen im Auftrag des Staatsbetriebes Sachsenforst durch ÖKO-DATA erarbeitet und nunmehr auch in anderen Bundesländern wie Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern angewandt.
Mittels des von ÖKO-DATA entwickelten BERN-Modells werden anhand von mehr als 45 000 Aufnahmen aus der vegetationskundlichen Literatur die ökologische Valenz bezüglich wesentlicher Klimaparameter und Bodeneigenschaften für Leitwaldgesellschaften und forstlich wichtige Baumarten hergeleitet. Als pflanzenphysiologisch relevante Klimadaten wurden die Vegetationszeitlänge, ein Kontinentalitätsindex und die Klimatische Wasserbilanz während der Vegetationszeit ausgewählt.