Renaturierungs- und Entwicklungskonzepte

Zur Erhaltung und Entwicklung von bedeutsamen Flächen für den Natur- und Landschaftsschutz sowie für die Erholungseignung sind gesamtumfassende Konzepte notwendig. Vor allem, wenn verschiedene Nutzungsansprüche sich gegenüberstehen und den Anschein geben, unvereinbar zu sein. Das können Nutzungen z. B. der Landwirtschaft und Tierhaltung, des Naturschutzes und der Erholung bzw. des Tourismus sein. Detaillierte Bestandserfassungen der räumlichen Gegebenheiten und Ausstattungen, Auswertung von bestehenden Gutachten und Planungen sowie gezielte Umfragen verschiedener Nutzungsgruppen ergeben ein erstes Bild und zeigen die Konfliktschwerpunkte auf. Das erarbeitete Leitbild bildet den Rahmen für die Entwicklungsziele und Potenziale und beinhaltet die beachtenswerten Interessen und Wünsche der verschiedenen Nutzungsgruppen. Mit einer Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse (kurz SWOT-Analyse, engl. Akronym für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken)) können neue Entwicklungsfelder abgegrenzt werden aus denen sich Maßnahmen ableiten lassen. Von hoher Wichtigkeit ist es uns dabei, solche Konzepte in stetigem Austausch und Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und den potenziellen Nutzern zu erarbeiten und eine breite Öffentlichkeit mit einzubeziehen. Nur so ist es möglich Maßnahmen festzulegen, die sich als nachhaltig, realisierbar und finanzierbar erweisen.

 

  • Renaturierungskonzept Straussee

    Ein stadtnaher Bereich des unbefestigten, waldartig bewachsenen Ufers in Hanglage war durch starke Nutzung insbesondere durch wilde Badeeinstiegsstellen stark beeinträchtigt. Erosionen, Devastierungen, Trittschäden und Rückgang der Vegetation führten zur Schädigung des Uferbereiches. Bereits bestehende Maßnahmen zur Ufersicherung waren veraltet und unwirksam. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und der Bürgergruppe „Strausseepartnerschaft“ entwickelten wir ein Konzept, wobei durch Ufersicherungsmaßnahmen bestimmte Badeeinstiegsstellen gesichert und toleriert und besonders empfindliche Bereiche durch Abpflanzungen mit standortgerechten Gehölzen vor weiterer Nutzung geschützt wurden. Der Einbau einer Vegetationsfaschine sollte an einer aufgelichteten Flachwasserstelle der Initialisierung der Verbreitung von ufernahen Wasserpflanzen dienen. Trotz Bürgerbeteiligung, Pressemitteilungen, intensiver Betreuung bei der Ausführung und Pflege der Maßnahmen sind die Erfolge nur recht gering geblieben. Unzureichende Pflege der Anpflanzungen insbesondere bei Frühjahrs- und Sommertrockenheit durch die ausführende Firma sowie starker Nutzungsdruck und besonders Vandalismus sind da als Hauptursachen zu nennen. Im Rahmen eines Schulprojektes der Strausberger Bundtstiftschule wurden 2014 die Maßnahmen auf Wirksamkeit und Bestand überprüft. Im Ergebnis stellten die Schüler fest, dass nur ca. ein Drittel der durchgeführten Maßnahmen derzeit noch bestehen.

  • Waldentwicklungskonzept Landschaftspark Wartenberg


    Der Landschaftspark Wartenberg verbindet die Großwohnraumsiedlung Hohenschönhausen mit der freien Landschaft der Brandenburger Feldmark. Ausgehend vom Siegerentwurf des Büros PLANCONTEXT des ausgelobten Gestaltungswettbewerbs wurde das Gebiet im stadtnahen Bereich als intensiv nutzbarer Parkbereich mit Wiesenflächen und Wegeverbindungen für aktive Spiel- und Sportarten entwickelt, während der entferntere Bereich der landwirtschaftlichen Nutzung, des Natur- und Artenschutzes sowie der naturnahen Erholung vorbehalten ist. Besondere Gestaltungselemente des Landschaftsparks sind die kleinräumigen Waldflächen (Waldfraktale) sowie eine Vielzahl von Alleen, Baumreihen und Hecken. Ziel des Entwicklungskonzeptes war es, mit der Auswertung bereits vorhandener Gutachten, Analysen und Planungsvorgaben sowie eigenen Bestands-aufnahmen den Zustand der Waldfraktale und Baumalleen, -reihen und Hecken darzustellen sowie zu bewerten. Weiterhin wurden Erholungsangebote und die Entwicklung der Nachfrage betrachtet. Daraus erarbeiteten wir konkrete Entwicklungspotenziale, die in Entwicklungszielen und einem Leitbild mündeten. Insbesondere für die Waldflächen bestimmten wir entsprechend des Bestandes unter Berücksichtigung u. a. der Bodenverhältnisse und der absehbaren Klimaveränderungen Zielgesellschaften für die weitere Waldentwicklung. Die abgeleiteten Maßnahmen richteten sich somit vorwiegend an die nachhaltige Entwicklung der Gehölzflächen und -bestände und wurden zeitlich gestaffelt. So können erste Maßnahmen zur Pflege der Bestände zeitnah erfolgen, weitere Maßnahmen je nach prognostiziertem Entwicklungsstand nach 5, 10 bzw. 25 und 30 Jahren. Daraus lässt sich auch eine Finanzierung langfristig planen sowie voraussichtliche Mittel aus Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einbeziehen.

      

 

  

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